Prioritäten als Wissenschaftler*in

Oct 27 / Ingrid

Die viel beschworene Freiheit der Wissenschaft fordert viel Eigenverantwortung – sowohl in der Gestaltung deines Alltags („Was mache ich wann?") als auch in der Ausgestaltung deiner Laufbahn („Was mache ich überhaupt?").

Und so frei fühlt sich das Ganze oft gar nicht an. Stattdessen findest du dich mit Aufgaben konfrontiert, die dich davon abhalten, die wirklich wesentlichen Schritte für dein Weiterkommen zu gehen.

Die Vielfalt des Wissenschaftslebens

Das Wissenschaftsdasein ist vielseitig: 

- Begeistert dich die Lehre und der Austausch mit Studierenden? 
- Das Wissenschaftsmanagement?
- Die Grundlagenforschung? 
- Bist du Netzwerker:in, Antragsarchitekt:in, Thementrüffelschwein oder kreativer Freigeist? 
- Konzentrierst du dich auf deine Fachcommunity oder setzt du als Expert:in auch Akzente in der Öffentlichkeit?

All das zugleich – das schafft kein Mensch!


Abhängig von deinen Interessen und Talenten kannst du deine Rolle als Wissenschaftler*in im Rahmen des Möglichen so gestalten, wie du es möchtest. Aber du musst immer wieder entsprechend deiner Prioritäten die Dinge gewichten und Entscheidungen treffen und dann eben ablehnen, was nicht zu deinen Prioritäten passt.

Wege zum Priorisieren - Zwei Fragen, die dir Klarheit über deine Prioritäten verschaffen

Was ermöglicht dir die Teilnahme an diesem Panel-Talk? 

"Es ermöglicht mir, Menschen die Relevanz unserer Forschung aufzuzeigen. Es ermöglicht mir Vernetzung und Sichtbarkeit über mein Fach hinaus." 

Was verunmöglicht dir die Teilnahme an diesem Panel-Talk? 

"Es verunmöglicht mir zu Hause zu schlafen, Sport zu machen, und mit dem High-Impact-Journal-Artikel weiter zu kommen."

Fazit

"Da ich aber glaube, dass Vernetzung und Austausch mich auch wieder sehr motivieren werden, nehme ich diese Anfrage an und Reisezeit und Hotelbett auf mich."

Die Future-Self-Fallacy umgehen für realistischeres Energiemanagement

Wir denken oft, dass wir in der Zukunft mehr Luft und mehr Lust haben werden als heute. Dies nennt man auch unseren „Future-Self-Bias". Denn die Realität sieht meist anders aus: Die jetzige Woche ist vermutlich typisch für jede Woche in den nächsten zwölf Monaten. Wenn etwas diese Woche keine Priorität bekäme oder ungelegen wäre, wird es auch in Zukunft nicht wichtig genug für dich sein.

Dieser "Future Self-Bias" – die Illusion, dass unser zukünftiges Ich unter besseren Bedingungen operieren wird – führt zu übervollem Kalender. Geh davon aus: Wenn die Zukunft zur Gegenwart geworden ist, wirst du genauso beschäftigt oder müde sein wie heute.

Wenn du dir des „Future-Self-Bias" bewusst bist, kannst du ihn auch für dich reflektieren:

Subtrahiere die Zukunft und verlege das Angefragte in die Gegenwart:

Wenn der Vortrag morgen wäre, hätte ich heute Zeit, ihn vorzubereiten?
Wenn das Vernetzungsevent heute wäre, wäre ich gewillt hinzugehen?
Wenn ich den Sammelbandbeitrag an diesem Wochenende verfassen müsste, wäre ich mit meiner Zusage zufrieden?

Die Freiheit der Wissenschaft bedeutet nicht, zu allem Ja zu sagen. Sie bedeutet, bewusst zu wählen, wofür du deine Zeit und Energie einsetzt – und dafür einzustehen. Chancen abzulehnen schafft manchmal erst den Raum für die richtigen Chancen.

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Es gibt eine gute Nachricht: was manchmal ganz und gar unmöglich erscheint, nämlich produktiv zu schreiben —  trotz Wissenschaftsalltag — das geht. Es geht wirklich. Aber: Es geht nicht von allein. Und es geht auch nicht so gut allein. Hier schreiben Schreibcoaches zu Themen rund um eine neue Wissenschaftskultur, dem Thema Online-Coworking und nachhaltigen Produktivitätsroutinen. 

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Es gibt eine gute Nachricht: was manchmal ganz und gar unmöglich erscheint, nämlich produktiv zu schreiben — trotz Wissenschaftsalltag — das geht. Es geht wirklich. Aber: Es geht nicht von allein. Und es geht auch nicht so gut allein. In akademischen Kontexten gibt es leider selten ein wirklich empowerndes Miteinander. Ja, das haben wir selbst schon mitbekommen und am eigenen Leib erfahren. Sich während Habilitation oder Promotion als Einzelkämpfer:in zu fühlen, ist alles andere als bekömmlich und noch weniger förderlich.

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